
Amalgam - Was ist das?
Amalgam wird bereits seit 1820 in der Zahnmedizin verwendet und besteht in der Regel aus einer silberfarbenen Metalllegierung aus Silber, Zinn, Kupfer, Indium, Zink und Quecksilber. Früher kam häufig Kupferamalgam zum Einsatz, das zunächst erhitzt werden musste. Heute verwenden viele Zahnarztpraxen fast ausschließlich Silberamalgam (Non-Grammar-2-Phasen-Silberamalgam). Alle Amalgam-Legierungen enthalten jedoch auch Quecksilber.
Vorteile und Nachteile von Amalgam
Vorteilhaft bei Amalgam-Füllungen ist die besonders gute Haltbarkeit. Zudem ist das Material schnell und flexibel verarbeitbar, was vor allem die Krankenkassen als Vorteil betrachten. Bei der Ästhetik mit silbergrauer Farbe gibt es bei dem Amalgam jedoch Nachteile gegenüber den aufwändiger zu verarbeitenden Kunststoff-Füllungen in Zahnfarbe oder Keramik-Inlays. Außerdem geht Amalgam keine Verbindung mit dem Zahn ein, wodurch es nicht verklebt werden kann. Dies stellt ein besonderes Hindernis dar, weil der Zahn dadurch „unterschnitten“ werden muss, damit die Füllung in dem Zahn Halt bekommt. Es wird dabei auch unnötig gesunde Zahnhartsubstanz entfernt. Zudem dehnt sich die Amalgam-Füllung langsam aus und es können Abplatzungen am Rand der Füllung entstehen. In den Kanten und Rillen können sich schneller Beläge bilden, auf welchen sich Bakterien ansammeln und es zur Kariesbildung kommen kann.
Gesundheitsrisiko durch Quecksilber im Amalgam
Man betrachtet das Gesundheitsrisiko von Quecksilber in dem Amalgam schon länger kritisch, obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Quecksilberbelastung von Amalgam als unbedenklich kategorisiert hat. Durch eine Verbindung mit im Mund befindlichen weiteren Schwermetallen kann es im Körper erhöhte Quecksilberbelastung geben, weil elektrochemische Korrosion die Quecksilberionen von den Füllungen lösen kann. Zudem kann es durch eine Reibung (Abrasion) der Zähne zur Freisetzung von Amalgam und somit Quecksilber in den Körper kommen. Deshalb wird unter anderem bei Nierenerkrankungen und Schwangeren auf den Gebrauch von Amalgam verzichtet.
Umweltverträglichkeit von Amalgam
Schweden hat schon im Jahr 2009 die Verwendung von Amalgam verboten Es folgten Norwegen und Dänemark mit eigenen Verboten. Eine Zahnarztpraxis, welche Amalgam-Füllungen verwendet, muss aufgrund der umweltgefährdenden Eigenschaften des Quecksilbers im Amalgam weitreichende Vorkehrungen treffen. Beispielsweise muss das Abwasser des Spülbeckens sowie der Absauger über Amalgamabscheider-Anlagen aufgefangen werden. Zudem muss die Entsorgung von Amalgam-Schlamm als Sondermüll erfolgen.
Keine Amalgam-Füllungen bei Wunschlachen
In unserer Zahnarztpraxis verzichten wir bewusst auf den Einsatz von Amalgam, obwohl die gesetzlichen Krankenkasse nur Amalgam-Füllungen übernehmen für den „kaudrucktragenden Seitenzahnbereich“ (außer bei einer Kontraindikation wie einer Allergie). Wir möchten kein Zahnersatz-Material als Füllungen verwenden, deren Reste als Sondermüll entsorgt werden müssen und umwelt- und gesundheitsgefährdend fraglich bleibt. Neben diesen Gründen erzielen wir mit Materialien wie Kunststoff und Keramik-Inlays schonende, zahnfarbene und moderne Resultate. Dazu beraten wir Sie gerne.
Welche Kosten übernehmen die Krankenkassen?
Von den gesetzlichen Krankenkassen werden nur in Ausnahmefällen Füllungen aus Keramik oder Kunststoff-Komposit übernommen. Dagegen übernehmen private Krankenkassen je nach dem individuell vereinbarten Tarif die Kosten. Wir informieren Sie gerne zu den Finanzierungsmöglichkeiten.